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Spannende Duelle und große Emotionen in St. Pölten

Challenge St. Pölten 2021 (© SEPA media)

1.700 Athletinnen und Athleten gingen am Sonntag, 30. Mai bei der Premiere der Challenge St. Pölten an den Start. Die Durchführung des Rennens war aufgrund eines strengen Sicherheitskonzepts möglich. Bei angenehmen Temperaturen starteten die 140 Profi-Athleten um 6:30 bzw. 6:35 das Schwimmen im Viehofner See. Danach ging es ab auf die 90km lange herausfordernde Radstrecke bevor die Athleten 21,1km durch die St. Pöltner Innenstadt liefen. Die beiden Deutschen Anne Haug und Frederic Funk konnten das Rennen für sich entscheiden. Die schnellsten Österreicher waren Thomas Steger (pewag racing team, K) mit einem 5. und Gabriele Obmann (11. Platz) vom Athletik Club Donau Chemie St. Veit an der Glan.

Herren-Rennen

Bei den Herren war es der Deutsche Timo Hackenjos, der - etwas überraschend - das Feld beim Schwimmen anführte und nach einer Schwimmzeit von 24:26 Minuten als Erster auf das Rad stieg. Der Belgier Christophe de Keyser lag etwas mehr als eine halbe Minute hinter ihm, gefolgt von einem der Favoriten mit einigen Sekunden Abstand: Pablo Dapena Gonzalez. Dahinter folgten Michael Raelert, Jan Stratmann, Maurice Clavel und Frederic Funk. Der Österreicher Thomas Steger kam beim Schwimmen nicht auf Temperatur und war kurz vor dem Aufgeben.

Auf dem Rad war es Funk, der sofort nach vorne fuhr und mutig die Führung im Rennen übernahm. Doch Männer wie Magnus Ditlev, der natürlich für seine grundsoliden Radfahrkünste bekannt ist, Raelert, Pieter Heemeryck, Stratmann, Dapena Gonzalez und Philipp Bahlke folgten ihm dicht auf den Fersen. Das Tempo war extrem hoch und es war klar, dass sich die Männer auf dem Rad gegenseitig wehtun wollten, um schon früh im Rennen erste gravierende Unterschiede zu machen.
Nach 60km setzte sich Funk von der Truppe ab und fuhr einen Vorsprung von zwei Minuten auf seine beiden Verfolger heraus. Ditlev und Bahlke folgte Funk und zwei Minuten dahinter einige andere Favoriten. Wenige Kilometer später musste sich Bahlke geschlagen geben und verlor den Anschluss an Ditlev. Funk erweiterte seinen Vorsprung auf etwas mehr als vier Minuten auf den Zweiten und fast sechs Minuten auf den Dritten (Jan Stratmann). Dahinter folgte der Rest des Feldes.

Dann folgte ein spannender Halbmarathon mit zahlreichen Positionswechseln. Funk gab die Führung nicht mehr ab und lief besser den je. Nach 3:44:49 überquerte er voller Emotionen die Ziellinie. Etwa 8 Minuten später erreichte der zweitplatzierte Jan Stratmann das Ziel und 30 Sekunden später komplettierte Maurice Clavel das Podium. Mitfavorit Thomas Steger überquerte an fünfter Stelle die Ziellinie.

Damen-Rennen

Das Frauenrennen war nicht weniger spannend und mit zahlreichen Wechseln. Anna-Lena Best-Pohl machte das Rennen von Anfang an hart und stieg mit einer Schwimmzeit von 28:41 Minuten als Erste auf das Rad. Der Abstand zu ihren Verfolgerinnen war allerdings nicht sehr groß, denn Lisa Nordén (SWE) und Imogen Simmonds (SUI) folgten nur eine halbe Minute später. Etwas weiter hinten kamen weitere Top-Athletinnen aus dem Wasser, darunter Maja Stage-Nielsen (DEN) und Anne Haug (GER), die damit gute Chancen hatten, auf dem Rad schnell wieder aufzuschließen.

Auf dem Rad fanden sich bald Nordén und Simmonds und versuchten, ihren Vorsprung gemeinsam auszubauen. Das gelang ihnen hervorragend, denn nach etwa 25 Kilometern auf dem Rad hatten die beiden Frauen einen Vorsprung von fast 2:30 Minuten auf u.a. Stage-Nielsen, die den Kontakt zur Spitze verloren hatte, und Favoritin Anne Haug.
Wenig später machte Simmonds einen starken Zug und fuhr Nordén davon. Schnell vergrößerte die Schweizerin ihren Vorsprung auf die Schwedin, die zunächst mit ihr fuhr. Gleichzeitig verlor Simmonds aber auch viel Zeit auf Haug: Die deutsche Weltmeisterin erwies sich einmal mehr als exzellente Radfahrerin und verkürzte ihren Rückstand auf rund eineinhalb Minuten. Bei noch dreißig zu fahrenden Kilometern war bereits klar, dass sich das Rennen sehr spannend entwickeln würde.

Simmonds startete mit einem Vorsprung von drei Minuten in den Halbmarathon. Aber Haug wäre nicht Haug, wenn sie aufgeben und nicht so hart wie möglich laufen würde. Dies wurde nicht einfacher, als sich herausstellte, dass sie in der Wechselzone einen Fehler gemacht hatte und deshalb eine einminütige Strafe erhielt. Trotzdem machte die deutsche Weltmeisterin weiter Druck und gewann während des Laufs sehr schnell Zeit auf Simmonds zurück. Beide Damen gaben alles, doch am Ende war es Haug, die auf den letzten Metern, kurz vor der Ziellinie, an Simmonds vorbeizog und sich so nach 4:20:17 Stunden den Sieg holte - nur 13 Sekunden vor Simmonds. Den dritten Platz holte sich mit einem Rückstand von etwa neun Minuten Stage-Nielsen. Sie verwies Laura Siddall auf der Finishline auf Platz vier. Auf Platz elf wurde Gabriele Obmann noch vor Lisa-Maria Dornauer vom Wave Tri-Team TS Wörgl/T (13.) beste Österreicherin.

Das Rennen

Zum insgesamt 14-mal wurde die Mitteldistanz in St. Pölten, im Herzen des SPORTLAND Niederösterreichs ausgetragen. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister zeigt sich begeistert: „Nach einem Jahr Pause findet endlich wieder ein Sportevent in Niederösterreich statt. Ein großes Dankeschön gilt den Organisatoren für die reibungslose und sichere Durchführung. Dies war ein genialer Start in die heurige Veranstaltungssaison und ich hoffe, dass es so weiter geht! Mein Respekt gebührt auch dem Challenge Finishline Team, welches sich mit der Unterstützung des SPORTLAND Niederösterreich ihren Traum von einem Mitteldistanz Triathlon erfüllen konnte. Das gesamte Finishline-Team konnte die Challenge St. Pölten erfolgreich absolvieren.“, so Teschl-Hofmeister.

Auch Bürgermeister der Stadt St. Pölten Matthias Stadler fand nur positive Worte: "Die Challenge St. Pölten war ein voller Erfolg und ein gelungener Start in eine neue Sportveranstaltungssaison. Ein großes Danke an die Veranstalter der Firma Bestzeit und alle freiwilligen HelferInnen, denn gerade in dieser Zeit ist die Ausführung einer solchen Veranstaltung eine große Herausforderung. Es hat mich besonders gefreut das große internationale Starterfeld in unserer Sportstadt St. Pölten begrüßen zu dürfen und gratuliere allen AthletInnen für die hervorragende Leistung."

Viele positive Worte fanden die Profi und AG-Athleten. "Endlich wieder Triathlon und endlich wieder Finishline-Momente", sagte einer im Ziel erschöpft aber glücklich. "Wir sind sehr stolz und erleichtert zu gleich, die Premiere der Challenge St. Pölten heute gut über die Bühne gebracht zu haben. Die viele Arbeit in den letzten Wochen und Monaten hat sich mehr als ausgezahlt", so Veranstalter Christoph Schwarz. Ein großes Dankeschön gilt den vielen freiwilligen Helfern an der Strecke und am Gelände. Alle haben ihr bestes gegeben, um den Athleten einen unvergesslichen Tag zu bescheren. "Auch danke sagen möchten wir zu unseren Sponsoren und Partnern, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben und uns die Treue halten", so das Veranstalter-Team.

2022 findet die Challenge St. Pölten am 29. Mai statt. Die Anmeldung ist bereits geöffnet. Für die Athleten gibt es bis 6. Juni als Special Offer ein gratis Training4Shirt von JOLsport dazu.

Gesamtergebnis

30/05/21 17:39 zurück