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Eva Wutti will sich im Marathon für Olympische Spiele qualifizieren

Eva Wutti beim IM in Klagenfurt 2015

In 560 Tagen werden die Olympischen Sommerspiele in Tokio eröffnet. Man darf sich die wohl größten Spiele in der Geschichte von Olympia erwarten. Die Zahl der steirischen Athleten, die sich für die Sommerspiele 2020 qualifizieren können, ist derzeit noch überschaubar. Eine Sportlerin hat sich auf jeden Fall das große Ziel gesetzt und will im Juli 2020 den Gruß „Konnichiwa“ sehr oft aussprechen: Eva Wutti. Die Kärntnerin, die für den Grazer Verein SU Tri Styria startet, will sich aber nicht im Triathlon, sondern im Marathon für die Olympischen Spiele in Japan qualifizieren.

In den letzten Jahren hat sich die 29-Jährige in der internationalen Triathlonszene einen großen Namen gemacht. Sie gewann zwischen 2013 und 2017 fünf Langdistanzbewerbe (2-mal IM Klagenfurt, IM Kopenhagen, IM Barcelona und Challenge Barcelona), drei Mitteldistanzbewerbe, IM 70.3 Haugesund/Norwegen, IM 70.3 Zell am See und Half-Challenge Walchsee) und landete außerdem bei vielen anderen Lang-, Mittel- und Kurzdistanzrennen im absoluten Spitzenfeld.

Das Jahr 2018 war für sie so etwas wie ein „Jahr der Veränderung“. „Ich habe gespürt, dass ich nach all den vielen Jahren im Triathlon eine neue Herausforderung benötige. Der Aufwand für Langdistanzen ist extrem hoch, irgendwann stellt man sich automatisch die Sinnfrage, wie lange man dieses Pensum erfüllen kann“, erklärt Wutti. Da sie ursprünglich aus dem Laufsport kommt und der Marathon auch in den Ironman-Bewerben meistens ihre große Stärke war, lag es für sie nahe, auf die Königsdisziplin im Laufsport zu wechseln. „Der Marathon hat mich immer schon fasziniert, daher habe ich die Entscheidung getroffen, mich voll und ganz darauf zu konzentrieren.“ Die Premiere beim Vienna City Marathon im April des Vorjahres verlief für sie sehr zufriedenstellend, auch wenn sie das angepeilte Limit für die Europameisterschaft nur um eine knappe Minute verpasste. „Es war ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits wollte ich das Limit schaffen, andererseits war mir aber klar, dass es eigentlich eine große Sensation wäre, wenn es tatsächlich gelingen würde. Das Training war damals ja noch nicht zu hundert Prozent auf Marathon ausgerichtet. Ich habe aber gesehen, dass ich nicht so weit weg bin und wenn ich den Fokus voll und ganz auf den Marathon richte, dann kann ich die Limits für Großereignisse knacken“, meint Wutti.

Zusammenarbeit mit Sportunion Steiermark

Qualifikation für Welt- und Europameisterschaften, Teilnahme an Olympischen Spielen und die schnellste Österreicherin auf der Marathondistanz zu werden – das sind die hochgesteckten, aber realistischen Ziele der Mutter einer zweijährigen Tochter. Als Sportler allein kann man diese Ziele nicht erreichen, man braucht ein starkes Team an Trainern und Betreuern um sich herum. Und genau das hat Wutti gefunden – in den Experten der Sportunion Steiermark. Unter der Leitung von Christian Jopp (Sportdirektor der Sportunion Steiermark) wird sie von den Ärzten, Sportwissenschaftern und Physiotherapeuten der „SpowiMed“ fachspezifisch betreut und spult
regelmäßig ihre Trainingseinheiten und leistungsdiagnostischen Tests im Raiffeisen Sportpark in Graz ab. Herwig Reupichler hat die Position des Cheftrainers übernommen und ist somit für das sportliche Trainings- und Wettkampfprogramm verantwortlich. „Nur wenn man sich professionell
aufstellt, kann man absolute Spitzenleistungen bringen. Ich werde bei der Sportunion Steiermark von einem sehr kompetenten Team betreut, dem ich voll vertrauen kann. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen können“, ist Wutti optimistisch.

Auch Stefan Herker, Präsident der Sportunion Steiermark, blickt guter Dinge in die Zukunft und traut Wutti einiges zu: „Wir glauben ganz fest an sie und ich bewundere sie für ihren Geist, dass sie sich in ihrer Mutterschaft für diesen Schritt entschieden hat und im Marathon noch einmal voll
durchstarten will. Die SpowiMed-Abteilung der Sportunion Steiermark hat sich in den letzten zwölf Jahren eine große Kompetenz erarbeitet, haben zahlreiche Kunden und Sportler aus allen Bereichen, mit denen wir kooperieren.“ Bei Wutti ist es vor allem reizvoll, eine Sommersportlerin zu betreuen, wie Herker betont: „Es ist generell ein großes Thema derzeit, den Frauensport noch stärker zu fördern. Und nachdem es Sommersportler in Österreich doch ein bisschen schwerer haben, haben wir uns bewusst für diese interessante Zusammenarbeit entschieden.“

Der erste große Schritt Richtung Olympia 2020 soll wieder beim Vienna City Marathon gesetzt werden. Am 7. April geht Österreichs größte Laufveranstaltung in der Bundeshauptstadt über die Bühne und Wutti will dabei hoch hinaus. Eine Zeit unter 2:35 Stunden ist realistisch, was für die
Weltmeisterschaft in Doha reichen würde. Der Traum von den Olympischen Spielen würde für Wutti dann wahr werden, wenn sie nach dem Vienna City Marathon 2020 zu den 80 besten Marathonläuferinnen weltweit zählen würde – Zeiten um die 2:35 Stunden sind dafür auf jeden Fall notwendig.

Vom Veranstalter des VCM wird die 29-Jährige auch voll unterstützt, sie ist Teil des im Dezember 2018 ins Leben gerufene „VCM Team Austria“. „Wir bieten mit dem „VCM Team Austria“ den österreichischen Top-Marathonläufern, die in der Gesamtheit so stark sind wie nie zuvor, die bestmögliche Plattform im eigenen Land. Das VCM Team Austria ist ein Verstärker, ein Motivator und ein Fokus für die Läufer und die Öffentlichkeit. Die Summe der Leistungen als Gruppe wird stärker wahrgenommen als die Leistung jedes Einzelnen“, erklärt Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathon.

Quelle: Sportunion Steiermark/Hahn

15/01/19 17:45 zurück

ETU / ITU News