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TOKYO2020: Zuerst Kampf, dann Krampf

Lisa Perterer kam als 27. in Tokio ins Ziel (© GEPA/Walgram)

Für Lisa Perterer und Julia Hauser ist am Dienstag der olympische Triathlon der Frauen in Tokio alles andere als nach Wunsch verlaufen. Für Perterer war der Tag zuerst Kampf, dann Krampf - sie finishte auf Rang 27. Für Hauser war der Bewerb schon nach wenigen Minuten nach einem Schlag auf den Kopf beim Schwimmen vorbei (DNF). Gold holte sich die zweimalige Weltmeisterin und Mitfavoritin Flora Duffy (BER).

Als Lisa Perterer zum Interview in die Mixed-Zone humpelte, fand in der Wechselzone gerade die Siegerehrung statt. „Ich habe alles gegeben, was ich heute geben konnte, mehr war nicht drin. Aber mein Ziel war heute unerreichbar“, wäre die Kärntnerin gerne um die Medaillen mitgeschwommen, geradelt und gelaufen.

Das lag einerseits an den Bedingungen: „Ich war darauf vorbereitet zu schwitzen und nicht mit der Winterjacke zum Start zu gehen“, hatte sich Perterer auf eine Hitzeschlacht eingestellt. Beim Rennstart, der um 15 min aufgrund von starken Regenfällen nach hinten verschoben werden musste, hatte es 22 Grad und Regen.
Andererseits war der heutige Tag für die 29-Jährige erst Kampf, dann Krampf. „Das Schwimmen war einfach nur ein Kampf ums Überleben, eine Schlägerei von Anfang bis zum Ende“, war die nun zweifache Olympia-Starterin froh, keine Schläge und Tritte kassiert zu haben. „Aber mit Schwimmen hatte das nichts zu tun.“

Paris 2024 als Ziel

Auf dem Rad startete die Aufholjagd, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Spitzenplätze bereits außer Reichweite waren. „Ich hatte eine super erste Runde, habe mich richtig wohlgefühlt. Aber dann habe ich von einer Sekunde auf die andere totale Oberschenkelkrämpfe bekommen. Die hatte ich noch nie“, musste Perterer Tempo rausnehmen und sich einer hinteren Gruppe anschließen.
Und weil es Tage gibt, an denen man nicht nur kein Glück sondern auch noch Pech hat, kamen beim Laufen auch noch Wadenkrämpfe und Probleme mit der Achillessehne dazu.
„Das ist keine Ausrede, ich habe alles gegeben, was heute drin war. Klar habe ich für mehr trainiert, aber vielleicht klappt es das nächste Mal“, ist Paris 2024 für Perterer mehr als nur ein Ziel. „Ich liebe es zu trainieren und werde weiter konsequent arbeiten.“

Knockout für Hauser

Für Perterers Teamkollegin Julia Hauser war ihr zweiter olympischer Triathlon schon nach wenigen Minuten vorbei. Die Wienerin bekam beim Schwimmen einen Schlag auf den Kopf, wurde von einer Konkurrentin mit dem Fuß getroffen – Knockout!
„Als ich wieder bei mir war, habe ich gesehen, dass die anderen weit weg sind. Ich habe es probiert, noch einmal zu schwimmen, aber ohne Ziel war es sinnlos“, erklärt Hauser, die mit einer leichten Übelkeit zu kämpfen hatte. Ihre Enttäuschung konnte sie nur schwer in Worte fassen.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll? Ich habe mich gut vorbereitet, habe mich sehr auf dieses Rennen gefreut. Aber irgendwie will es bei Olympia nicht klappen“, so die 27-Jährige, die in Rio 2016 kurzfristig als Ersatzathletin für die verletzte Perterer nach Überrundung ebenfalls nicht ins Ziel kam.

Motiviert für Mixed-Staffel

Am Samstag findet zum Abschluss der Triathlon-Bewerbe noch die Mixed-Staffel statt, in der Österreich als eines von nur weltweit 18 Teams ebenfalls startberechtigt ist. Ob ein Antreten möglich ist, hängt davon ab, ob der Tiroler Luis Knabl nach seinem Sturz am Montag rechtzeitig fit wird.
Die ersten Behandlungen des lädierten Knöchels verliefen vielversprechend. Perterer: „Ich hoffe, dass wir alle bis Samstag fit sind und an den Start gehen können. Die Motivation ist hoch, obwohl es bis hierhin noch nicht nach Wunsch gelaufen ist, freuen sich alle auf die Mixed-Staffel. Wir wollen Österreich als Team gut vertreten!“

Der Teambewerb findet am kommenden Samstag, 31. Juli um 00:30 Uhr (MESZ) statt und wird auf ORF übertragen.

Quelle: olympia.at

27/07/21 09:28 zurück

ETU / ITU News